Risiken
Ohne Strom geht gar nichts - und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Kein Telefon, kein Internet, kein Licht, kein Geldautomat, keine Supermarktkasse, kein Fahrstuhl, kein Kühlschrank, keine öffentlichen Verkehrsmittel, keine Tankstelle. Die Liste ließe sich beliebig weiterführen. Klar wird aber auch so: Ein Stromausfall ist ein massives Krisenereignis, vor allem wenn er über mehrere Tage dauert und dann auch noch große Regionen umfasst.
Was kann ich selbst tun?
Beim länger anhaltenden Stromausfall hilft nur eines: vorbereitet zu sein. Die Empfehlung: Lebensmittel und Wasser für 72 Stunden bei sich zuhause einzulagern. Das klingt aufwändig, ist es aber nicht, wenn die Vorräte stetig verbraucht und wieder aufgefüllt werden. Welche Lebensmittel in welcher Menge in einen solchen Vorrat gehören, finden Sie in der Notfall-Broschüre vom BBK. Darüber hinaus sollten Sie Kerzen, eine Taschenlampe, einen Campingkocher und ein batteriebetriebenes oder ein Kurbelradio parat haben. Bitte achten Sie auch auf Freunde, Bekannte und Nachbarn, die sich nicht selbst versorgen können.
Wichtig:
- Schalten Sie alle elektrischen Geräte und Lampen aus. Damit helfen Sie dabei, dass das Netz schneller wieder hochgefahren werden kann.
- Bitte fahren Sie beim Stromausfall nicht mit dem Auto los. Auch die Tankstellen sind betroffen. Sie können also nicht tanken.
Checkliste für den Notfall:
- Lebensmittelvorrat und Wasser für 72 Stunden anlegen (Achtung: Bei Lebensmitteln darauf achten, dass diese nicht gekocht oder erhitzt werden müssen!).
- Kerzen, Streichhölzer, Feuerzeug, Taschenlampe und/oder Solarleuchten bereitlegen.
- Kohle, Holz oder Briketts für Kamin oder Ofen vorhalten.
- Campingkocher und Gaskartusche anschaffen.
- Grill nutzen (Achtung: Campingkocher und Grill dürfen nur im Freien benutzt werden!).
Wie wird mir geholfen?
Selbstschutz ist beim Stromausfall der beste Schutz. Zentrale Anlaufstellen für Informationen finden Sie in öffentlichen Gebäuden in Ihren Kommunen in unmittelbarer Nähe des Rathauses (siehe Notfall-Infopunkte). Die wichtigsten Infrastrukturen im Kreis Rendsburg-Eckernförde werden mit Notstrom versorgt, also etwa Krankenhäuser und die Leitstelle.
Dass Strom und Gas unser Leben am Laufen halten, nehmen wir oft als selbstverständlich hin. Tatsache ist: Unser Alltag hängt in fast allen Aspekten von stetiger Energiezufuhr ab. Unabhängig davon, was der Auslöser dafür ist, kann eine Energie-Mangellage zum Problem werden.
Die Energie-Systeme sind eng verflochten. Sollte das Gas sehr knapp werden, kann es zu Stromausfällen kommen. Ein Teil des Stroms wird mit Erdgas erzeugt. Außerdem würden wohl zahlreiche Haushalte elektrische Heizungen anwerfen und damit die Stromnetze überlasten. Was ein Stromausfall bedeuten würde, beschreiben wir hier.
Notfallplan Gas
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) regelt die Gasversorgung im Krisenfall mit dem Notfallplan Gas. Der Staat würde also im Notfall in den Energiemarkt und in die Versorgung eingreifen.
Privathaushalte und Einrichtungen wie Krankenhäuser oder Pflegeheime gelten im Notfallplan als geschützt. Das heißt: Die Gaszufuhr für diese Kundengruppe wird zuletzt angetastet. Trotzdem sind alle aufgefordert - Industrie, Unternehmen, Verwaltung und Privathaushalte - möglichst viel Energie zu sparen, um diesen Fall möglichst unwahrscheinlich werden zu lassen.
Wichtig zu wissen: Wenn die Gaszufuhr abgestellt wird, kann diese nicht auf Knopfdruck wieder angestellt werden. Ein Wiederanfahren der Heizungen dauert mehrere Tage.
Tipps zum Energiesparen
Es gibt zahlreiche Stellschrauben, um Energie zu sparen. Weniger zu heizen, erzielt in Gebäuden die größte Wirkung. Doch die Temperaturen dürfen auch nicht zu niedrig sein, da sonst die Gefahr von Schimmel besteht. Für öffentliche Gebäude gilt aktuell die Ansage, dass 19 Grad Raumtemperatur das Maximum sind. Wer elektrische Geräte bei Nicht-Gebrauch ausstellt oder die eigenen Räume energieeffizient beleuchtet, trägt außerdem zum Energiesparen bei. Doch klar ist auch: Der größte Anteil beim Energieverbrauch geht auf die Industrie.
Weitere Informationen (extern)
- Energiesparberatung (Klimaschutzagentur des Kreises Rendsburg-Eckernförde)
- Energieberatung der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein e.V. (kostenlose telefonische Beratung unter 0800-809 802 400)
- Energie-Effizienz-Experten (EEE) für Förderprogramme des Bundes (dena)
- Aktueller Lagebericht zur Gasversorgung (Bundesnetzagentur)
Aufgrund des voranschreitenden Klimawandels kommt es häufiger zu Extremwetterereignissen. Dazu gehören auch länger anhaltende Hitzetage in den Sommermonaten.
Hohe Temperaturen, erhöhte Ozonwerte und UV-Strahlung können für folgende Personen gefährlich werden:
- ältere Menschen
- Babys und Kleinkinder
- schwangere Frauen
- Menschen mit Vorerkrankungen
- Menschen, die entwässernde oder blutdrucksenkende Medikamente einnehmen
- Menschen, die regelmäßig Alkohol oder Drogen konsumieren
- hilfebedürftige und sozial vereinsamte Menschen
An besonders heißen Tagen und Nächten ist es wichtig, Warnzeichen ernst zu nehmen, um dann Erste-Hilfe-Maßnahmen zu ergreifen. Bitte achten Sie auch auf gefährdete Personen in Ihrem Umfeld. Warnzeichen des Körpers bei Hitze sind Kreislaufbeschwerden und Schwindelgefühle, Muskelkrämpfe in Armen und Beinen, Bauchkrämpfe, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, ein erhöhter Puls, Gefühl von starker Erschöpfung oder Unruhe, Verwirrtheit und ein trockener Mund.
Erste Hilfe leisten
Helfen Sie auch hilfsbedürftigen Personen. Bringen Sie die betroffene Person in den Schatten und bieten Sie etwas zu trinken an.
Wählen Sie den Notruf unter der Nummer 112.
Was kann ich selbst tun?
- ausreichend trinken - am besten kühl oder lauwarm, am besten haben Sie einen Getränkevorrat
- leichte und frische Nahrung zu sich nehmen
- Wohnräume nachts und in den frühen Morgenstunden ausgiebig lüften
- tagsüber die Fenster geschlossen halten
- Markisen, (Außen-)Jalousien und Vorhänge nutzen
- auf körperliche Anstrengung vor allem in der Mittagshitze verzichten
- tragen Sie leichte und helle Kleidung sowie eine Kopfbedeckung
- nutzen Sie Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor
Weitere Informationen (extern)
Binnen-Hochwasser - das ist, wenn das Wasser nicht aus Richtung Ostsee oder Nordsee ins Binnenland drückt, sondern durch langanhaltende Regenfälle die Gewässer in den Städten und Gemeinden über die Ufer treten und auch die Kanalisation überläuft. Ähnliches passiert bei einem kurzen, aber heftigen Starkregen. Die Böden können so viel Wasser auf einmal nicht aufnehmen. Es staut sich deshalb in tiefliegenden Räumen und auf Flächen.
In den überfluteten Straßen - besonders in der Nähe von Flüssen - können starke Strömungen auftreten, Kanaldeckel könnten fehlen, einige Gebäude würden instabil. Eine Gefahr geht zudem von Wasser aus, das unter Strom steht.
Was kann ich selbst tun?
Die Menschen im Kreis Rendsburg-Eckernförde sollten das Risiko kennen und wissen, wie sie sich im Ernstfall verhalten. Das Binnenhochwasser kann sehr plötzlich auftreten. Informieren Sie sich vorher bei Ihrer Kommune, ob Sie in einem Überschwemmungsgebiet leben.
Checkliste für den Notfall:
- Räumen Sie Keller, Garagen und tiefer liegende Räume früh genug.
- Schalten Sie Strom, Heizung und Gas ab.
- Bleiben Sie auf dem Laufenden (Radio, Warn-App).
- Wenn es möglich ist, sollten Sie die überfluteten Gebiete frühzeitig verlassen und bei Freunden oder Verwandten unterkommen.
- Notfall-Rucksack packen: Dokumente, Handy, warme Kleidung, Lebensmittel für 1 bis 2 Tage, Trinkwasser, Wertsachen, Geld.
- Gehen Sie nicht ins Wasser, sondern flüchten Sie notfalls in höhere Stockwerke.
- Betreten Sie keine überfluteten Keller oder Tiefgaragen.
- Fahren Sie mit Ihrem Auto nicht durchs Wasser.
Wie wird mir geholfen?
In einer solchen Lage sind Feuerwehr und THW im Dauereinsatz. Wählen Sie die 112 daher nur in wirklichen Notfällen. Sinnvoll ist, sich gegenseitig mit Pumpen auszuhelfen. Der Kreis verfügt über Sandsack-Füllanlagen, um Sandsäcke gegen das Wasser schichten zu können. In der Akut-Situation geht es für die Kommunen darum, über das Entwässerungsnetz möglichst viel Wasser abfließen zu lassen. Aber auch in der Vorsorge sind die Kommunen gefragt, indem sie sich um Hochwasserschutzbauten bemühen.
Weitere Informationen (extern)
- HochwasserKompetenzCentrum e.V. (HKC)
- Verhalten bei Hochwasser (BBK)
- Wasserstark.SH - Schleswig-Holstein macht sich wasserstark
Bestimmte Gefahren - wie Unwetter oder ein Stromausfall - sind überall möglich. Im Kreis Rendsburg-Eckernförde kommt ein besonderes Risiko hinzu. Die Nähe von Ostsee und Schlei machen Sturmfluten und Hochwasser wahrscheinlicher als anderswo.
Schwere Sturmfluten gab es in der Geschichte Schleswig-Holsteins immer wieder. Deiche schützen uns nur zum Teil. Mit dem Klimawandel steigen der Meeresspiegel und die Häufigkeit von Sturmfluten.
Was kann ich selbst tun?
Die Menschen im Kreis Rendsburg-Eckernförde sollten das Risiko kennen und wissen, wie sie sich im Ernstfall verhalten. Das Land hat hierzu eine Broschüre „Sturmflut – Wat geiht mi dat an“ veröffentlicht. Ergänzend dazu gibt es vom Kreis Rendsburg-Eckernförde eine Notfallbeilage. Bitte lesen Sie sich beide Broschüren aufmerksam durch.
Für nähere Informationen: schleswig-holstein.de - Im Ernstfall
Checkliste für den Notfall:
- batteriebetriebenes Radio einschalten.
- Strom und Gas abstellen.
- Taschenlampe bereithalten.
- Notfall-Rucksack packen: Dokumente, Handy, warme Kleidung, Lebensmittel für 24 Stunden, Trinkwasser, Wertsachen, Geld.
- Wenn die Zeit bleibt: Möbel, Chemikalien, Farben und Kraftstoffe in höhere Stockwerke bringen und Türen abdichten.
Wie wird mir geholfen?
Im Fall einer Sturmflut werden Einsatzkräfte und Deichverbände alarmiert, die an den Deichen und Küstenlinien kontrollieren, ob bereits Schäden auftreten.
Evakuierung:
Sollte es zu Evakuierungen kommen, werden Sie über die Sirenen, Warn-Apps und Lautsprecherdurchsagen gewarnt und informiert. Es werden dann Busse und Unterkünfte zur Verfügung gestellt.
Weitere Informationen (extern)
Szenario Unwetter/ Sturm
Die größte Gefahr bei Sturm besteht draußen, wo Äste und andere Gegenstände durch die Luft fliegen können, Dachpfannen von Häusern fallen oder Bäume umstürzen. Deshalb ist das sichere Dach über dem Kopf der richtige Aufenthaltsort bei hohen Windstärken.
Szenario Pandemie
Abstand, Mund-Nasen-Schutz und Hygiene - das ist nicht nur bei Corona der wirksamste Schutz vor ansteckenden Krankheiten.
Weitere Informationen (extern)