Lücken im Mobilfunknetz gefunden
RENDSBURG. Allseits bekannt und unbeliebt: Die App lädt ewig oder unterwegs ist plötzlich das Telefonat beendet. Die Mobilfunkabdeckung im Kreis Rendsburg-Eckernförde ist nicht überall gleich gut. Was bisher eher ein subjektives Gefühl war, kann nun mit den Ergebnissen eines Projektes des Kreises abgeglichen werden. Die zeigen allerdings: So schlimm ist es gar nicht.
Im März startete der Kreis Rendsburg-Eckernförde gemeinsam mit dem Breitband-Kompetenzzentrum Schleswig-Holstein (BKZ.SH) ein Projekt, in dem die Mobilfunkabdeckung im Kreis überprüft wurde. Dafür sind Fahrzeuge der Abfallwirtschaft Rendsburg-Eckernförde mbH (AWR) mit Mobilfunkscannern der GESBRO GmbH ausgestattet worden. Die Scangeräte sind graue, etwa schuhkartongroße Kästen, die mit SIM-Karten und GPS-Empfänger ausgestattet sind. Strom beziehen sie über Zigarettenanzünder. Die Fahrzeuge des Tonnenservices sind ständig auf den Straßen des Kreisgebiets unterwegs und erreichen während ihrer Touren auch wirklich jeden Winkel des Kreisgebietes. So konnten die Geräte den Mobilfunk ohne weiteren Aufwand erfassen.
Auf 1.151 Kilometer Straße (Bundesautobahnen, Bundesstraßen, Landesstraßen und Kreisstraßen) wurde binnen zwei Monaten die Mobilfunkversorgung gemessen. Der modernste Mobilfunkstandard 5G war auf 88 Prozent der Straßen messbar. Der Vorgänger, das sogenannte 4G-LTE-Netz, ist auf 99 Prozent der Strecken verfügbar. Der Mobilfunkstandard 2G ist immer noch auf 94 Prozent der Strecken vorhanden. Bedeutet: Auf einem Prozent oder knapp 12 Kilometern zeigt jedes Handy keinen Empfang. Sogenannte weiße Flecken, auf denen kein Netz verfügbar ist, finden sich im Amt Hüttener Berge um den Naturpark und den Aschberg, in der Nähe des Westensees und bei Hanerau-Hademarschen. Die Abdeckung variiert von Mobilfunkanbieter zu Mobilfunkanbieter, auf 23 Prozent der Strecken waren nicht alle drei überprüften Anbieternetze (Telekom, Vodafone, Telefónica) verfügbar, aber mindestens eines.
Über die Ergebnisse hat sich Madlin Völschow, Fachdienstleitung Regionalentwicklung und Mobilität, mit den Netzbetreibern ausgetauscht: „In diesen Gesprächen konnten wir uns davon überzeugen, dass alle drei Anbieter an der Beseitigung bestehender Netzlücken arbeiten und in den kommenden Jahren mit weiteren Sendestandorten starke Verbesserungen herbeiführen werden. Schwierigkeiten bestehen weiterhin in großen Waldgebieten, die der Mobilfunk nicht im Gänze durchdringen kann oder dort, wo die Mobilfunkanbieter mangels Grundstücks keinen Standort für die Aufstellung eines Mastes finden.“